Zusammenfassung
Hintergrund
Gerade Frauen mit phasenhaft verlaufenden psychischen Erkrankungen setzen sich oft sehr differenziert mit der Frage der Familiengründung auseinander, wobei sich Überlegungen zu den Auswirkungen der Medikation auf das Kind und die nicht unberechtigte Sorge einer Verschlechterung der psychischen Erkrankung durch die Schwangerschaft und Entbindung mischen. Bei einer Psychopharmakotherapie in der Schwangerschaft steht meist die Sorge um Auswirkungen auf das Kind im Vordergrund, dabei wird das z. T. hohe krankheitsabhängige Rezidivrisiko in der Postpartalzeit zu wenig berücksichtigt. In dieser Konfliktsituation benötigen Frauen fachkompetente Beratung und qualifizierte Unterstützung.
Methoden und Ergebnisse
Auf der Basis der Betreuung von 420 psychisch erkrankten Frauen mit Kinderwunsch und Schwangerschaft seit 2006 und der prospektiven Dokumentation inkl. Geburtsplanung bei 196 Patientinnen wurde das Bonner Konzept zum peripartalen Management (BKPM) entwickelt. Neben konkreten Empfehlungen zur Medikation prä- und postpartal und zum Stillen enthält der Geburtsplan Verhaltensstrategien zu Reizabschirmung, sozialer Unterstützung, Einbeziehung des Partners in die Versorgung des Kindes etc. Lediglich 4,6 % der Frauen erlitten trotz prophylaktischer Strategien ein postpartales Rezidiv. Weitere positive Effekte der partizipativ mit Patientin und Partner erfolgten Geburtsplanung waren ein deutlich verbessertes Erleben von Sicherheit und Autonomie bei den Betroffenen und ihren Familien.
Diskussion
Aus Sicht der Autorinnen kann ein strukturiertes peripartales Management die Gefahr einer erneuten Krankheitsepisode deutlich reduzieren und so psychisch kranke Frauen bei Kinderwunsch und Schwangerschaft unterstützen. Das in Bonn zum Einsatz kommende Konzept entspricht den aktuellen Bemühungen der Peripartalpsychiatrie um Etablierung präventiver Strategien.
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