Zusammenfassung
Hintergrund
Dekubitalulzera sind schwerwiegende Haut- und Gewebeschäden. Die korrekte Diagnose und Einteilung in verschiedene Kategorien gestaltet sich in der Praxis oft schwierig.
Fragestellung
Welches Vorgehen kann empfohlen werden, um Dekubitalulzera in der Praxis richtig zu diagnostizieren und zu klassifizieren?
Material und Methoden
Die Initiative Chronische Wunden (ICW) e. V. berief eine Expertengruppe ein, die, basierend auf der aktuellen Literatur und eigener Expertise, praktische Empfehlungen für die Diagnostik und Klassifikation von Dekubitalulzera entwickelte.
Ergebnisse
Die Diagnose Dekubitus soll nur dann gestellt werden, wenn Haut- und/oder Gewebeschäden mit hoher Wahrscheinlichkeit infolge von länger andauerndem Druck oder Druck in Verbindung mit Scherkräften entstanden sind. Es muss eine vollständige Anamnese durchgeführt werden, um Phasen von vorhergehender längerer Immobilität zu erfassen. Dekubitalulzera befinden sich in der Regel an typischen Prädilektionsstellen. Bei der Kategorie I und „vermuteter tiefer Gewebeschädigung" liegen Gewebeschäden unter (zunächst) intakter Haut vor. Die Diagnose ist jedoch unsicher, und die Klassifikation soll erst im weiteren Verlauf vorgenommen werden. Ein Kategorie-II-Dekubitus ist in der Regel eine Ausschlussdiagnose. Die Kategorien III und IV sind Dekubitalulzera im eigentlichen Sinn. Solange die Abgrenzung zwischen Kategorie III und IV nicht möglich ist, soll die niedrigere Kategorie kodiert werden.
Schlussfolgerungen
Derzeit soll passend für das jeweilige Setting einheitlich eine relevante Klassifikation verwendet werden. Die am besten dem klinischen Bild entsprechende Diagnose kann dann gestellt werden. Dabei ist es unerheblich, welches Klassifikationssystem verwendet wird. Mithilfe der zukünftig zu erwartenden Version des ICD-11 der WHO können Dekubitalulzera dann besser klassifiziert werden.
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