Zusammenfassung
Hintergrund
Die Salvage-Strahlentherapie (SRT) ist Standard bei Patienten mit biochemischem Progress nach Prostatektomie im primären Stadium pN0. Randomisierte Studien haben nun den Nutzen einer zusätzlichen Androgendeprivationstherapie (ADT) untersucht.
Ziel
Eine evidenzbasierte, systematische Übersicht über die Kombination einer ADT mit einer SRT bei rezidiviertem Prostatakarzinom soll erstellt werden.
Methoden
Die verfügbare Literatur wurde ausgewertet und daraus Behandlungsempfehlungen unter Berücksichtigung von Risikoprofilen abgeleitet.
Ergebnisse
Es liegen die Ergebnisse von zwei randomisierten und mehreren retrospektiven Analysen vor. Die RTOG-9601-Studie zeigte eine Verbesserung des Gesamtüberlebens und des tumorspezifischen Überlebens durch die Kombination von 24 Monaten Bicalutamid 150 mg/Tag und SRT im Vergleich zur alleinigen SRT. Dieser Vorteil war jedoch nur bei Patienten mit PSA-Werten ≥0,7 ng/ml vor SRT, einem Gleason-Score 7 oder positivem Schnittrand nachweisbar. Die GETUG-AFU-16-Studie zeigte lediglich eine Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) durch die zusätzliche Gabe von 6 Monaten Goserelin zur SRT. In beiden Studien wurde keine Zunahme schwerer Spätfolgen durch die ADT beobachtet. Retrospektive Studien deuten darauf hin, dass eine zusätzliche ADT das PFS bei Hochrisikopatienten verbessert.
Schlussfolgerungen
Bei Patienten mit PSA-Werten ≥0,7 ng/ml vor SRT verbessert eine ADT zur SRT das Gesamtüberleben. Beim PSA-Wert <0,7 ng/ml sollte eine ADT nicht routinemäßig eingesetzt werden, kann jedoch beim Vorliegen anderer Risikofaktoren (z. B. Gleason-Score ≥8) in Betracht gezogen werden. Künftig könnten mit Hilfe prädiktiver Biomarker Patienten für eine zusätzliche ADT zur SRT selektiert werden. Optimale Dauer und Art der ADT sind noch unklar. Laufende klinische Studien sollen diese Fragen beantworten.
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