Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Untersuchung der Mittelohrmechanik ist eine Messmethode erforderlich, die Vibrationsbewegungen im Nanometerbereich zu messen vermag, ohne dabei den Schwingungsvorgang zu beeinflussen. Zahlreiche Messverfahren kamen zur Anwendung, bis sich die Laser-Doppler-Vibrometrie (LDV) als Standardverfahren in der Ohrforschung etablierte.
Ziel der Arbeit
Ziel war die Darstellung der klinischen Anwendungsmöglichkeiten eines LDV-Systems in der Otologie.
Material und Methoden
Verwendet wurde ein kommerzielles Ein-Punkt-Vibrometer. Der Lasermesskopf wurde sowohl in Verbindung mit einem Operationsmikroskop verwendet als auch als handgeführtes Messgerät zur Messung direkt im Gehörgang. Hierbei kam eine selbstentwickelte Vorsatzeinheit unter Verwendung einer elastischen Linse zur Anwendung. Schwingungsmessungen des Mittelohrs erfolgten im Felsenbeinmodell sowie intra- und postoperativ an Patienten im Zuge der Implantation einer Vibrant Soundbridge (VSB, Fa. MED-EL GmbH, Innsbruck, Österreich).
Ergebnisse
Verschiedene pathologische Mittelohrveränderungen zeigen eine unterschiedliche Frequenzantwort des Umbos. Die LDV kann für eine intraoperative objektive Ankopplungsüberprüfung des Floating Mass Transducer (FMT, Fa. MED-EL) an die Ossikelkette bei der Implantation einer Vibrant Soundbridge verwendet werden. Postoperativ kann die Methode hilfreich sein, falls eine Verschlechterung der Soundbridge-Verstärkungsleistung bemerkt wird. Gemessen wird eine Veränderung der Transferfunktion des Umbos, hervorgerufen z. B. durch eine Vernarbung des Mittelohrs oder eine Dislokation des FMT.
Schlussfolgerung
Die LDV bietet sich für viele klinische Fragestellungen in der Otologie an. Durch die hohen Kosten für ein LDV-System und den verhältnismäßig großen apparativen Aufwand sowie einen breiten Korridor zur Interpretation der Messergebnisse hat es die Methode jedoch (noch) nicht geschafft, sich im klinischen Alltag zu etablieren.
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