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Τρίτη 11 Ιουνίου 2019

Der Nervenarzt

Welcher Durchbruch?


Molekulargenetische Erkenntnisse erweitern das Verständnis psychiatrischer Störungen


Offene Psychiatrie und gemeindepsychiatrische Arbeit

Zusammenfassung

Im Zusammenhang mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen konzentriert sich die Diskussion über psychiatrische Versorgungskonzepte auf die Vermeidung von Gewalt und Zwangsmaßnahmen. Offen geführte psychiatrische Kliniken berichten über weniger Gewalt und weniger häufige Zwangsmaßnahmen. Dadurch kann eine spezifische Milieugestaltung gelingen, die soziale Ressourcen fördert und institutionelle Exklusion minimiert. Das Konzept geht über das Öffnen von Stationstüren hinaus, wenn die Klinik intensiv und aufsuchend in der Gemeinde tätig wird. Die Modellvorhaben nach § 64b Sozialgesetzbuch V zur sektorübergreifenden Versorgung ermöglichen flexible bedarfsorientierte Behandlung und Home-Treatment.



Das Stationssetting in der Psychiatrie: Wie „offen" kann und sollte es sein?


Psychische Gesundheit von Ärzten

Zusammenfassung

Prävalenzschätzungen belegen für Ärzte in Deutschland ein hohes Risiko für psychische Beeinträchtigungen. Gleichwohl gibt es Hinweise darauf, dass die ärztliche Gesundheit einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Patientenversorgung hat. Prävalenzschätzungen zu Burnout bei Ärzten in Deutschland variieren von 4–20 %, bei klinisch relevanter Depressivität liegen die Schätzungen bei 6–13 %, und auch hinsichtlich Angst, Suizidalität und Substanzgebrach gibt es Hinweise auf eine deutliche Belastung. Insbesondere berufsbedingte Belastungsfaktoren spielen bei der Entstehung psychischer Erkrankungen von Ärzten eine wichtige Rolle. Neben individueller Prävention und Intervention sind insbesondere institutionelle Maßnahmen zur Prävention erfolgreich. Hier gilt es, vermehrt wirksame ärztespezifische Interventionen zu etablieren, um eine Reduktion der Belastungsfaktoren ermöglichen.



Onlinetherapie bei depressiven Störungen

Zusammenfassung

Hintergrund

Das Angebot internetgestützter Therapieangebote bei leichten bis mittelgradigen depressiven Störungen hat in den vergangenen Jahren sowohl international wie auch national substanziell zugenommen. Während sich im Rahmen wissenschaftlicher Evaluationen die Wirksamkeit und Effizienz spezifischer Onlinetherapieangeboten andeutet, ist noch wenig über die Akzeptanz der neuen Therapieangebote bekannt.

Methodik

In einer bundesweiten Onlineerhebung wurden die Einstellung und Haltung, Nutzungsintention sowie der wahrgenommene Wissensstand von 657 in der psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung tätigen Ärzten und Therapeuten zur Onlinetherapie bei leichten bis mittelgradigen depressiven Störungen erfasst. Der Einfluss der auf der Unified Theory of Acceptance and Use of Technology beruhenden potenziellen Prädiktoren auf die Nutzungsintention von Onlinetherapie wurde mittels eines binär logistischen Regressionsmodells analysiert.

Ergebnisse

Als signifikante einflussnehmende Prädiktoren auf die Nutzungsintention erwiesen sich neben den wahrgenommenen Leistungs- und Aufwandserwartungen auch unterstützende Rahmenbedingungen, der Einfluss des kollegialen Umfeldes, die individuelle Technikaffinität sowie die Beurteilung der zukünftigen Bedeutung onlinebasierter Therapien. Besondere Vorhersagekraft für eine positive Nutzungsintention zeigt sich im Zusammenhang mit dem wahrgenommenen Potenzial von Onlinetherapie.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz der weiteren Evidenzbasierung der Onlinetherapie. Für die gelingende Implementation erweist sich eine nutzerorientierte, partizipative Technologieentwicklung als ebenso relevant wie eine umfassende Sensibilisierung, Aufklärung und Schulung potenzieller Nutzer.



Antisense-Therapie neurologischer Erkrankungen

Zusammenfassung

In den letzten Jahrzehnten sind viele Gene neurodegenerativer Krankheiten kloniert worden. Trotzdem wurden Therapien dafür nur langsam entwickelt. Der vielleicht bedeutendste Vorteil der „antisense oligonucleotide therapeutics", der sog. ASO-Therapeutika, gegenüber anderen Ansätzen besteht darin, dass die Kenntnis der Genzielsequenz unmittelbar Wissen über mögliche Komplementär-Oligonukleotid-Therapeutika vermittelt. In dieser Übersichtsarbeit beschreiben wir die verschiedenen Arten von ASOs, ihre therapeutische Verwendung und die derzeitigen präklinischen Bemühungen zur Entwicklung neuer ASO-Therapien.



Öffnung einer psychiatrischen Akutstation als komplexe Intervention

Zusammenfassung

Hintergrund

Eine Politik der offenen Türen wird zur Reduktion von Konflikten, Aggressivität und Eindämmungsmaßnahmen in der Psychiatrie propagiert.

Ziel der Arbeit

Eine ehemals geschützte Akutstation wurde (teil)geöffnet mit dem Ziel, Konflikte und freiheitsentziehende Maßnahmen (FeM) zu reduzieren.

Methoden

Die Intervention wurde von intensiven Teamschulungen in Deeskalation und Kommunikation, einer konsequenten Überprüfung und Liberalisierung von Stationsregeln sowie baulichen Veränderungen begleitet (Öffnung eines Time-out-Raums und eines geschützten Stationsgartens).

Ergebnisse

Die (Teil)öffnung der Akutstation erwies sich als machbar und wurde nach der Pilotphase dauerhaft implementiert. Aggressive Zwischenfälle nahmen im Verlauf an Häufigkeit ab, FeM konnten aber nicht reduziert werden. Das Personal begrüßte die Veränderungen im Ganzen, bewertete aber die Türöffnung selbst als weniger bedeutsam.

Diskussion

Die Öffnung einer ehemals geschützten psychiatrischen Akutstation kann nur als Teil einer komplexen, autonomiefokussierten Intervention verstanden werden. Andere Aspekte wie die personelle Besetzung, die Haltung des Personals sowie räumlich-bauliche Aspekte sind möglicherweise wichtiger als die Türöffnung selbst.



Therapeutische Haltung und Strukturen in der (offenen) Akutpsychiatrie: das Weddinger Modell

Zusammenfassung

Das Weddinger Modell ist ein aus der stationären Praxis heraus entwickeltes Recovery-orientiertes Behandlungsmodell, das im Rahmen eines komplexen „Change-Projektes" 2010 in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus implementiert wurde. Alle stationären Strukturen wurden hinsichtlich konsequenter Transparenz, Partizipation, Trialog und Multiprofessionalität verändert und ein Fokus auf die therapeutische Haltung und die Öffnung akutpsychiatrischer Stationen gelegt. Die Bedeutung des Modells als Möglichkeit der Umsetzung einer personenzentrierten Psychiatrie und seine mögliche Rolle in der Reduktion von Zwangsmaßnahmen werden hier erläutert.



Offene Türen in psychiatrischen Kliniken

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Frage, ob psychiatrische Kliniken vollständig offen geführt werden können und sollten, wird derzeit vielfach diskutiert. Die novellierten öffentlich-rechtlichen Gesetze erlauben inzwischen in mehreren Bundesländern Deutschlands eine derartige Praxis ausdrücklich. In Teilen Österreichs ist dies sogar faktisch verpflichtend. Wir führten eine systematische Literaturrecherche durch, um Arbeiten zu identifizieren, die Daten zu dieser Fragestellung liefern.

Methode

Literatursuche in PubMed, ergänzt durch Handsuche in den Literaturverzeichnissen der gefundenen Arbeiten.

Ergebnisse

Insgesamt konnten 26 Arbeiten identifiziert werden, die empirische quantitative Daten referierten. Überwiegend stammten diese Arbeiten aus Deutschland und der Schweiz. Die Mehrheit der Arbeiten war in den letzten 5 Jahren publiziert worden. Die Definition von „offenen Türen" reichte von einer nur vage beschriebenen „open door policy" bis zur konkreten Benennung von Öffnungszeiten. Teilweise wurde eine Verringerung von Zwangsmaßnahmen berichtet, eine Assoziation negativer Ereignisse mit der offenen Führung von Stationen wurde in keiner Studie berichtet.

Diskussion

Generell wiesen alle Studien methodische Schwächen auf. Prospektive randomisierte kontrollierte oder quasi-experimentelle Studien fehlen für den europäischen Versorgungskontext. In verschiedenen Studien ist ein wesentliches Risiko von Verzerrungen möglich. Eine abschließende Schlussfolgerung, in welchem Umfang eine generell offene Psychiatrie praktikabel ist und mit welchen Risiken sie einhergeht, ist gegenwärtig nicht möglich. Es besteht ein Bedarf an qualitativ hochwertigen prospektiven Studien.



Alexandros Sfakianakis
Anapafseos 5 . Agios Nikolaos
Crete.Greece.72100
2841026182
6948891480

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