Zusammenfassung
Hintergrund
Der Einfluss funktioneller Phonationsverdickungen auf das Schwingungsverhalten der Stimmlippen bei stimmlich herausfordernden Aufgaben ist noch nicht im Detail verstanden.
Material und Methoden
In dieser Studie wurden Glissandi von 220 bis 440 Hz und von 440 bis 880 Hz auf dem Vokal [a:] bei je 4 professionellen Sängerinnen zum einen ohne organischen Befund und ohne Dysphonie (Gruppe A), zum anderen mit funktionellen Phonationsverdickungen (Gruppe B) und zum Dritten mit organischer Dysphonie (Gruppe C) mittels Hochgeschwindigkeitsendoskopie („high speed digital imaging", HSDI, 20.000 Bilder/s), akustischen und elektroglottographischen (EGG-)Signalen untersucht. Anhand der EGG-Stichprobenentropie („sample entropy") wurden Zeitfenster zur Analyse von Registerübergangsphänomen gebildet. Ferner wurden alle Stimmsignale („glottal area waveform", GAW; akustisches und EGG-Signal) einer perzeptiven Bewertung hinsichtlich der Wahrnehmbarkeit von Registrierungsvorgängen unterzogen.
Ergebnisse
Die absolute „sample entropy" zeigte Maxima in Grundfrequenzbereichen, in denen typischerweise Registerübergänge zu finden sind. Gruppe B unterschied sich weder im Rating noch in den Werten der „sample entropy" deutlich von Gruppe A. Die absoluten Werte der „sample entropy" lagen für die Gruppe C nur für das untere Glissando oberhalb der beiden anderen Gruppen. Die größeren Irregularitäten der Stimmlippenschwingungen waren in dieser Gruppe jedoch im oberen Glissando zu beobachten.
Schlussfolgerung
Funktionelle Phonationsverdickungen wirken sich nicht negativ in Hinblick auf die Biomechanik in stimmtechnisch herausfordernden Bereichen wie Registerübergängen aus. Die Verwendung der „sample entropy" als Kriterium zur Detektion von Registerübergängen ist vielversprechend, bedarf jedoch weiterer Validierung.
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