Zusammenfassung
Der Lichen ruber, auch Lichen ruber planus oder Lichen planus (LP) genannt, ist eine nichtkontagiöse Hauterkrankung entzündlicher Genese. Er ist der Hauptvertreter sowie Namensgeber der Gruppe der lichenoiden Erkrankungen, die durch kleine Papeln gekennzeichnet sind, die oft von starkem Juckreiz begleitet werden. Mit 65 % der Fälle ist der LP v. a. eine Erkrankung der Schleimhäute. In 20 % der Fälle findet sich die Erkrankung an Haut und Schleimhäuten, ein alleiniger Befall der Haut ist in nur etwa 10 % der Fälle zu sehen. Der kutane LP hat eine sehr günstige 1‑Jahres-Prognose mit fast 80 % Abheilungen im Unterschied zur Schleimhaut und den Adnexen. Histologisch sind den lichenoiden Erkrankungen durch Apoptose vakuolig untergehende Keratinozyten unter Hinterlassung von Kaminokörperchen und das charakteristische bandförmige lymphozytäre Infiltrat an der dermatoepithelialen Junktionszone gemeinsam. Oberflächlich „macht die Epidermis zu", d. h. die Hornschicht ist fest und kompakt und das Stratum granulosum prominent als Korrelat des Wickham-Phänomens. Die molekulare, noch teilhypothetische Interpretation dieser Erkrankung ist, dass Triggerfaktoren zur Präsentation von Eigen- oder Fremdantigenen führen. Die ausgelöste Entzündung verselbstständigt sich im Sinne einer klassischen zellulär vermittelten Autoimmunerkrankung. Nicht selten assoziieren sich mit dem LP andere Autoimmunerkrankungen. Therapeutisch dominieren klassische antiinflammatorisch immunsuppressive Konzepte, wobei die systemischen Retinoide in der höchsten Evidenzklasse für den LP der Haut rangieren mit Einschränkungen beim Einsatz in der Therapie des LP an Schleimhaut und Adnexen. In jüngerer Zeit wurden interessante und neue komplementärmedizinisch-phytotherapeutisch orientierte Ansätze herausgearbeitet.
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