Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren ist ein zunehmendes, teilweise auch durchaus kritisches, Interesse an Real-World-Evidence(RWE) in der Medizin festzustellen.
Fragestellung
Vor- und Nachteile von RWE sollen insbesondere im Kontext mit randomisierten klinischen Studien (RCTs) analysiert werden und dabei diskutiert werden, wie RWE und RCTs sich als komplementäre Partner zur Evidenzgenerierung in der klinischen Onkologie ergänzen können. Ferner sollen die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für den Aufbau eines leistungsstarken RWE-Netzwerks kooperierender Krebszentren aufgezeigt werden.
Material und Methoden
Thematisch wurde die aktuelle Literatur (schwerpunktmäßig 2015–2017) selektiv recherchiert und kombiniert mit der eigenen praktischen Erfahrung aus dem bisherigen Aufbau von Europäischen Onkologischen Real-World-Evidence-Netzwerken.
Ergebnisse
RWE-Studien können durch ihre hohe externe Validität eine äußerst wertvolle Ergänzung zu RCTs sein. Wenn Krebszentren die zahlreichen Herausforderungen sowohl im Aufbau eines leistungsstarken RWE-Netzwerks als auch in der späteren Studiendurchführung sorgfältig adressieren, können hochwertige Forschungsergebnisse zur Therapieeffektivität und Therapiesicherheit erzielt werden. Die mit der Nutzung vernetzter, umfangreicher und vielschichtiger Datensätze (Big Data) sich ergebenden datenschutzrechtlichen Anforderungen sind dabei a priori zu beachten. Die Sicherung qualitätsgeprüfter, angemessen vollständiger und einheitlich strukturierter onkologischer Behandlungs- sowie Verlaufsdaten ist eine anspruchsvolle Aufgabe, welche die aktive und verantwortungsvolle Mitwirkung aller hieran Beteiligten benötigt.
Schlussfolgerungen
Unter den aufgezeigten Voraussetzungen stellt die Analyse umfangreicher und komplexer Real-World-Daten im Rahmen eines RWE-Netzwerks eine wichtige und vielversprechende Ergänzung zu RCTs dar. Hierdurch kann die allgemeine onkologische Versorgungsqualität analysiert und ein (Qualitäts‑)Vergleich verschiedener Einrichtungen ermöglicht werden. Zudem können auch Hinweise zu einer flächendeckenden Optimierung onkologischer Behandlung, zu verbesserten Therapiestrategien für Patientensubgruppen und Anregungen für neue onkologische Forschungsfelder gewonnen werden.
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