Zusammenfassung
Das Hautarztverfahren ist ein zentrales Instrument, um berufsbedingte Kontaktekzeme frühzeitig zu erkennen, den Unfallversicherungsträgern zu melden und die Erkrankungen zu behandeln. Wenngleich es die originäre Pflicht des Arbeitgebers ist, Hautschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz umzusetzen, so kann es im berufsdermatologischen Einzelfall erforderlich sein, im Sinne der Individualprävention Hautschutzempfehlungen für den einzelnen Patienten auszusprechen bzw. anzupassen. Das patienteneigene Hautschutzverhalten trägt maßgeblich dazu bei, die Hautgesundheit wiederherzustellen und zu erhalten. Hierzu zählen die Anwendung von beruflichen Hautmitteln sowie insbesondere die richtige Verwendung von sachkundig ausgewählten Schutzhandschuhen. Diese stellen die wichtigste personenbezogene Schutzmaßnahme in der Prävention von Kontaktekzemen dar. Bei der Identifikation geeigneter Schutzmaßnahmen können Präventionsdienste, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte und berufsdermatologische Schwerpunktzentren unterstützen. Mittlerweile existiert für (fast) jede berufliche Aufgabe und Exposition ein geeigneter Handschuhschutz. Gleichzeitig können Anwendungsfehler in der Praxis (z. B. falsch verwendete Handschuhe) zum Risikofaktor für die Haut werden. Daher ist es von großer Bedeutung, diese Anwendungsfehler zu identifizieren, Patienten zum Thema Hautschutz zu schulen und sie zu einem adäquaten Hautschutzverhalten zu motivieren. Mit besonderem Fokus auf den Bereich der Schutzhandschuhe wird in diesem Beitrag ein Überblick über verschiedene Handschuhtypen, -materialien sowie potenziell handschuhrelevante Allergene gegeben, es werden Strategien zur Minderung von Okklusionseffekten vorgestellt sowie einige typische Anwendungsfehler aus der Praxis und Lösungsstrategien diskutiert.
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