Laryngo-Rhino-Otol
DOI: 10.1055/s-0043-104771
Hintergrund Kinder mit Migrationshintergrund und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) gelten häufig als sprachauffällig, was jedoch mangels fehlender Untersuchungsinstrumente im jungen Alter schwer zu objektivieren ist. Hierfür sollten empirisch Risikofaktoren bestimmt werden. Material und Methoden Aus dem Datenpool einer Entwicklungslängsschnittstudie in 7 Kitas in Frankfurt/M. u. Darmstadt wurden Migrantenkinder im Alter von 3–5;11 Jahren durch ihre Testleistung im oralen Sprachverständnis 2 Extremgruppen zugewiesen: „unauffällig" bei T-Wert ≥46 (N=61) vs. „auffällig" bei T-Wert ≤32 (N=65). Gruppenunterschiede wurden anhand von Testergebnissen (Intelligenz; Verständnis grammatischer Strukturen; sprachliche Begriffsbildung; Erkennen von semantischen und grammatischen Inkonsistenzen) analysiert. Ergebnisse Die Intelligenz war in beiden Gruppen durchschnittlich, in der unauffälligen Gruppe über dem Altersmittel gelegen: T-W 54,1; SD 6,7, in der auffälligen darunter: T-W 42,2; SD 8,8 (p<0,001). In allen Sprachleistungen unterschieden sich die Gruppen durchgängig signifikant. Diskriminanzanalytisch wurden 4 Merkmale für die Güte von DaZ identifiziert: Intelligenzhöhe; Erkennen von Sprachinkonsistenzen; Bildungsstand der Mutter; Grammatikbasiertes Sprachverständnis. Bzgl. der vorhergesagten Gruppenzugehörigkeit wurden 88% der Kinder mit auffälligem und 84% der mit unauffälligem Sprachverständnis korrekt zugeordnet. Schlussfolgerung Die Studie liefert einen akzeptablen Standard, um Migrantenkinder mit gutem Verständnis von DaZ von solchen mit schwachem zu trennen.
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