Zusammenfassung
Im Vergleich zum Erwachsenenalter werden entzündliche Hauterkrankungen bei Kindern wesentlich seltener biopsiert. Neben der Invasivität der Maßnahme, der notwendigen Lokalanästhesie, Infektionsgefahr und Narbenbildung wiegt auch das psychische Trauma der Operationssituation im Kindesalter schwerer. Wenn dennoch biopsiert wird, sind die Erwartungen an den histologischen Befund verständlicherweise hoch. Die Beurteilung einer kindlichen Hautbiopsie ist jedoch oft eine besondere Herausforderung für den Histopathologen: zum einen, weil häufig nur ein sehr kleiner Stanzzylinder oder oberflächliches Shave-Material entnommen wird, zum anderen, weil die derzeit verwendeten histologischen Diagnosekriterien zumeist an Biopsien von Erwachsenen entwickelt wurden. Aufgrund der noch in Entwicklung befindlichen Reifung des Immunsystems können Hautinfiltrate einer Erkrankung im Kindesalter anders aussehen als bei Erwachsenen. Die Kenntnisse darüber sind jedoch noch sehr begrenzt. Zudem sind bei Hauterkrankungen des Kindesalters die Erstmanifestationen zahlreicher seltener Genodermatosen differenzialdiagnostisch zu berücksichtigen, zu denen teilweise kaum Erfahrungen vorliegen. Im vorliegenden Beitrag werden, ausgehend vom klinischen Befund, mögliche Differenzialdiagnosen histopathologisch erläutert, um exemplarisch die Sinnhaftigkeit oder Notwendigkeit einer Hautbiopsie im Kindesalter zu demonstrieren. Aspekte der Kommunikation mit Eltern und Kind, Methoden der Lokalanästhesie sowie auch Biopsietechniken finden ergänzend Berücksichtigung.
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