Zusammenfassung
Hintergrund
Bisheriger Goldstandard in der Diagnostik von Läsionen des oberen Aerodigestivtrakts (OADT) ist die Weißlichtuntersuchung, gefolgt von der invasiven Gewebebiopsie – dieses Verfahren ist zeitaufwendig und teuer. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein nichtinvasives Verfahren, das hochauflösende Schnittbilder oberflächlicher Gewebeschichten in Echtzeit liefert.
Ziel der Arbeit
Es wird eine aktuelle und verständliche Übersicht über die Rolle der OCT in der Frühdiagnostik und Differenzierung epithelialer Dysplasien und mikroinvasiver Karzinome des OADT gegeben.
Material und Methoden
Eine PubMed-Recherche nach „optical coherence tomography/larynx" und ähnlichen geeigneten Suchbegriffen erfolgte im August 2015.
Ergebnisse
Die OCT ermöglicht die Unterscheidung zwischen nichtmalignen, prämalignen und frühmalignen Läsionen im OADT mit einer hohen Sensitivität und Spezifität. Weitere, vielversprechende Einsatzgebiete sind die Führung von Biopsien, die Verlaufskontrolle von rezidivierenden Läsionen und die Festlegung von Tumorgrenzen. Eine ungenügende Evidenzlage sowie technische Limitation erschweren bisher den Einzug in die klinische Routine.
Diskussion
Sofern die angesprochenen Probleme erfolgreich gelöst werden können, erscheint die OCT das Potenzial zu haben, sowohl die Diagnostik als auch das Management von frühen Tumoren und Tumorvorstufen im OADT erheblich zu verbessern.
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